Fischer: Zusammenfassung.

Z I M   «Pflegediagnosen» (2. Auflage) Kapitel 0 1999


0
Zusammenfassung

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Seiten 5-6 aus:

Pflegediagnosen in Gesundheitsökonomie und Gesundheitsstatistik
978-3-905764-00-8

      
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Begriffssysteme der Pflege Begriffssysteme der Pflege benennen Pflegediagnosen, Pflegeziele, Pflegeleistungen, Pflegeergebnisse. Die Konstruktion von Klassifikationssystemen für solche Aussagen ist ein Aspekt der fortschreitenden Professionalisierung der Pflege. In diesem Text geht es um die Frage, ob und inwiefern Pflegediagnosen nötig sind, um Gesundheitsstatistiken zu führen und um Gesundheitsökonomie zu betreiben.
Pflegediagnosen, Pflegeleistungen und ärztliche Diagnosen und Prozeduren Pflegediagnosen beschreiben den Zustand von Patienten aus der Sicht der Pflege, im Unterschied zu Pflegeleistungen, welche die Aktivitäten der Pflegenden benennen. Pflegediagnosen begründen, weshalb bestimmte Pflegeleistungen ausgeführt werden. Für Gesundheitsstatistiker und Gesundheitsökonomen stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang Pflegediagnosen und Pflegeleistungen mit ärztlichen Diagnosen und Prozeduren stehen und ob sie nicht allenfalls davon abgeleitet werden können. Dann müssten sie nämlich nicht speziell in die Statistiken und Auswertungen einfliessen.
PCS-Homogenitäts-
analysen
Homogenitätsanalysen von Patientengruppen aus ärztlich-ökonomischen Patientenklassifikationssystemen (z.B. von DRGs = Diagnosis Related Groups) zeigen, dass die Kosten innerhalb einzelner Gruppen nicht so homogen sind, wie man sich das gerne wünschte. Somit sind über die verwendeten Merkmale "ärztliche Diagnosen" und "ärztliche Prozeduren" hinaus weitere kostenrelevante Merkmale zu suchen, insbesondere auch solche, welche die zum Teil stark streuenden Pflegeleistungen besser erklären können.
Ein Beispiel aus der Rehabilitation Die Pflegekostenklassifikation aus dem TAR-Projekt belegt, dass der Pflegeleistungsbedarf in der neurologischen Rehabilitation allein anhand von Pflegediagnosen bzw. Pflegediagnosen-ähnlichen Kriterien vergleichsweise gut erklärt werden kann. (Vgl. auch die Internet-Seite "Neuer Ansatz zur PCS-Konstruktion".)
Pflegeleistungs-
bedarf
Der Pflegeleistungsbedarf ist oftmals nicht nur vom Gesundheitszustand, sondern zusätzlich noch von den Pflegezielen abhängig. Dies zeigt sich auch im Pflegeprozess. Um Pflegeziele zu setzen, müssen ursächliche Faktoren und Erwartungen des Patienten berücksichtigt werden. Wichtig ist, dass bei der Bestimmung des Leistungsbedarfes keine Kriterien verwendet werden, die der Leistungserbringer relativ gut beeinflussen kann. Z.B. sollten in Vergütungssystemen nicht die geplanten Leistungen verwendet werden, um den Leistungsbedarf zu errechnen.
Abb. 20:
Leistungsbedarfsermittlung
Abb.: Leistungsbedarfsermittlung
Zustands-
beschreibungen
Gesundheitsprobleme, Behandlungsziele und auch Behandlungsergebnisse benennen Gesundheitszustände, nämlich den aktuellen, den anzustrebenden und den erreichten Gesundheitszustand. Deshalb kann zu deren Benennung prinzipiell das gleiche Begriffssystem verwendet werden. Es sollte mit Skalen arbeiten. Bei der Verwendung von skalierten Begriffssystemen können Beobachtungen im Zeitverlauf gemacht werden, die Ergebnisbeurteilung wird leichter darstellbar und dank der Einfachheit des Aufbaus derartiger Systeme werden die Kommunikationsmöglichkeiten nach aussen verbessert. (Vgl. auch die Internet-Seite "Diagnosen, Ziele und Ergebnisse als Zustände".)
Teamorientierte Begriffssysteme Da die Pflege gewöhnlich Teil eines Behandlungsteams ist, stellt sich die Frage, ob nicht berufsgruppenübergreifende Begriffssysteme verwendet werden sollten. Ein Beispiel dazu ist die ICIDH-2, welche Folgeerscheinungen von Krankheiten klassiert.
Anstehende Aufgaben Die Bearbeitung folgender Aufgaben in näherer Zukunft wird besonders empfohlen:
  • Standardisierung und allgemeine Anerkennung der Begriffssysteme der Pflege;
  • Vergleich und Abstimmung mit berufsübergreifenden Systemen (ICIDH-2, evtl. ICD);
  • Einsatz im Pflegealltag;
  • Entwicklung von Aggregationsverfahren;
  • Studien zur Kostenrelevanz.

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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/text-pdg/Pflege-Diagnosen-0-Zusammenfassung-9901.htm
( Letztmals generiert: 06.01.2012 )