Fischer: Ein neuer Ansatz zur Konstruktion von Patientenklassifikationen in der Pflege.

Z I M - Streiflicht 1998(6)2 Frühling 1998


Ein neuer Ansatz zur Konstruktion von Patientenklassifikationen in der Pflege

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Inhalt:
Ein Vorschlag zur Klassifikation von kognitiven und praktisch-motorischen Beeinträchtigungen zur Patientenbeschreibung und zur Kostenschätzung.

      
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Ein ideales Patientenklassifikationssystem ist in der Lage, kostenhomogene Leistungsbündel in einer bestimmten Behandlungsumgebung allein aufgrund der Beschreibung des Patientenzustandes und der Behandlungsziele zu benennen. Im TAR-Projekt1 gelang es, das Leistungsbündel "tägliche Pflege in der neurologischen Rehabilitation" anhand der Angaben zu den praktisch-motorischen und zu den kognitiven Beeinträchtigungen mit einem Erklärungsgrad von ca. 65% zu beschreiben. Dazu wurden 6 Pflegekostenkategorien verwendet.

Es stellt sich die Frage, ob das Prinzip des verwendeten Basisschemas auch in anderen Bereichen eine sinnvolle Hilfe wäre, um die Leistungen der Pflege zu bündeln. Das Prinzip besteht darin, dass die praktisch-motorischen und die kognitiven Beeinträchtigungen auf je einer Skala mit 3 bis 5 Stufen abgebildet werden. Im TAR-Projekt wurden 4 und 3 Stufen gewählt. Es ergaben sich insgesamt 12 Ausgangsgruppen, die aus klinischer Sicht gut benannt werden konnten (vgl. Abb. 1). Gruppen mit ähnlichen Kosten werden anschliessend zu Kostenkategorien zusammengefasst. Im TAR-Projekt ergaben sich 6 Pflegekostenkategorien. Solche Pflegeleistungsbündel könnten insbesondere dort, wo sie nebst der ärztlichen Behandlung als mehr oder weniger unabhängige Leistungen ins Gewicht fallen, als Ergänzung zu ärztlichen Patientenklassifikationen - wie z.B. zu den Diagnosis Related Groups (DRGs) - Anwendung finden.  
 

  Kognitive Beeinträchtigung
minimal bis leicht mittel bis schwer sehr schwer
Praktisch-motorische
Beeinträchtigung
minimal bis leicht 12 klinisch/pflegerisch

bedeutsame Kombinationen

mittel
schwer
sehr schwer

Abb. 1: "TAR-FIM-Klassen" - ein Beispiel für die Bildung
eines Rasters zur Konstruktion von Pflegekategorien2

 
 


1 Vgl. die Publikationen von Fischer W, Blanco J, Mäder M, Zangger P, Conti FM, Bapst L, Huwiler B: "Patientenklassifikation in der Rehabilitation - Das neue TAR-Projekt" in KSK-aktuell 4/1998: S. 60-62 und "Die neue TAR-Patientenklassifikation für Reha-Kliniken" im Schweizer Spital 5/1998: S. 23-25.

2 Vgl. KSK-aktuell 4/1998: S. 60. - Die Einstufung der Beeinträchtigungen erfolgte aufgrund des Assessments mit dem Funktionalen Selbständigkeitsindex (FIM).


Literaturhinweis:
Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie in:
-  Fischer: Patientenklassifikationssysteme, S. 30 ff. (ISBN 978-3-9521232-2-5)
-  Fischer et al.: Das TAR-System und andere Patientenklassifikationssysteme für die Rehabilitation, S. 1–89. (ISBN 978-3-905764-02-4)

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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/PCS-Ansatz-Pflege-9805.htm
( Letztmals generiert: 06.01.2012 )