Fischer: PMC – Patient Management Categories.

Z I M - Streiflicht 1995(3)5 Herbst 1995


PMC  -  Patient Management Categories

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Patientenklassifikation in Akutspitälern

      
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In der Schweiz werden gegenwärtig Kostenträgerrechnungsmodelle entworfen, konstruiert und erprobt, z.B. von der VESKA, im Kanton Zürich und im Kanton Waadt. In der Westschweiz wurden bereits auch Patientenklassifikationssysteme wie DRGs und neuerdings am CHUV auch PMCs getestet. In der deutschsprachigen Schweiz wurde bisher die Frage, wie die Einzelbehandlungen von AkutpatientInnen vergleichbar gemacht werden können, meist noch hintenangestellt.

PMC - ein Konkurrenzmodell zu den ebenfalls in Amerika in den 80er Jahren entwickelten DRGs - ordnet der PatientIn nicht nur eine, sondern bei Bedarf mehrere Krankheitskategorien zu. Im PMC-Modell werden alle Diagnosen ohne Rangordnung berücksichtigt (und nicht nur primär die erste, sogenannte "Hauptdiagnose", wie bei den DRGs). Da aber nicht jede Diagnose ein eigenes Krankheitsbild beschreibt, wurden 54 Krankheitsmodule definiert (z.B. Appendizitis, Gefässerkrankungen, Entbindungen, Tumoren der Lunge, usw.). Der PatientIn kann aus jedem Modul jene PMC zugeordnet werden, die der Schwere der einzelnen Krankheit am besten entspricht.

Damit ist es möglich, folgende Schweregradkonzepte abzubilden:

Die Zuordnung von mehreren Patientengruppen zu einem einzigen Spitalaufenthalt bringt natürlich auch seine Probleme mit sich: Da die PatientIn beispielsweise trotz zwei Krankheiten nur einmal das Bett belegt, können die Referenz-Kosten (bzw. Kostengewichte) der einzelnen Patientenkategorien nicht einfach addiert werden, um zu einem Gesamtkostengewicht für den Spitalaufenthalt zu kommen.

Im PMC-Modell wurde dieses Problem wie folgt gelöst: Zu jeder PMC wurde ein typischer Behandlungspfad bestimmt. Für jeden Behandlungsschritt aus dem Behandlungspfad wurden einzeln Kostengewichte errechnet. Wenn für eine PatientIn mehrere PMCs zutreffen, wird das Gesamtkostengewicht errechnet, indem alle zugehörigen Behandlungspfade nebeneinander gestellt werden und für jeden Behandlungsschritt das höchste angegebene Kostengewicht genommen wird.

(Dieses Vorgehen ist detaillierter beschrieben im Handbuch zum Fallkosten-Modell des Kantonsspitals Aarau.)


Literaturhinweis:
Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie in:
-  Fischer: Patientenklassifikationssysteme, S. 211 ff + 473 ff. (ISBN 978-3-9521232-2-5)

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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/PMC-9511.htm
( Letztmals generiert: 06.01.2012 )