Fischer: Wie können DRG-Systeme verglichen werden?.
Paarweiser DRG-Systemvergleich mit Hilfe des Fraktionierungskoeffizienten.

Z I M - Streiflicht 2005(13)2 Nov. 2005


Wie können DRG-Systeme verglichen werden?

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://fischer-zim.ch/


Paarweiser DRG-Systemvergleich mit Hilfe des Fraktionierungskoeffizienten

      
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Unterschiedliche DRG-Zuteilungen Zur Beschreibung von Patientenspektren werden diverse DRG-Systeme benutzt. Es ist nicht einfach, die inhaltliche Unterschiedlichkeit der resultierenden Einordnung in Patientenkategorien zu beschreiben. Am ehesten fallen einem die zum Teil beträchtlichen Unterschiede auf, wenn man die DRG-Zuteilungen mehrfach klassierter Behandlungsfälle einzeln analysiert.
Basis-DRGs In der diesem Text zugrunde liegenden Studie wurde versucht, eine Gesamtsicht zu erreichen. Um das Problem besser in den Griff zu bekommen, wurden nicht einzelne DRGs miteinander verglichen, sondern nur die Basis-DRGs aus den verschiedenen Systemen, d. h. die DRGs ohne Unterteilung nach Schweregrad und/oder Alter.
Fraktionierungskoeffizient Um die Zersplitterung der Basis-DRGs eines Ausgangssystem bei der Gruppierung in einem Referenzsystem zu beurteilen, wurde ein so genannter «Fraktionierungskoeffizient» entwickelt. Der Fraktionierungskoeffizient hat den Wert Null bei völlig kongruenter Basis-DRG-Zuteilung in den beiden betrachteten Systemen. Je divergenter die DRG-Zuteilungen sind, desto mehr nähert sich der Fraktionierungskoeffizient dem Wert 1.
Paarweiser Vergleich In der untenstehenden Abbildung sind die durchschnittlichen Fraktionierungskoeffizienten abgebildet, die sich beim paarweisen Vergleich der folgenden DRG-Systeme ergaben:
  • AP-DRG: All Patient Diagnosis Related Groups.
  • APR-DRG: All Patient Refined Diagnosis Related Groups.
  • AR-DRG: Australian Refined Diagnosis Related Groups.
  • IR-DRG: International Refined Diagnosis Related Groups.
sowie der Referenzsysteme:
  • LDF: Leistungsbezogene Diagnosen-Fallgruppen.
  • SQLape mit Kategorien SQ1 (SQLape-Kategorie der Hauptbehandlung, speziell für diese Studie definiert) und SQp (primäre SQLape-Kategorie, vom Hersteller definiert).
  • CCS: Clinical Classification Software.
Die Fläche der Rechtecke ist proportional zum Wert des durchschnittlichen Fraktionierungskoeffizienten.
 Abb.: Gewichtete durchschnittliche Fraktionierungs­koeffizienten des paarweisen Vergleichs von Patientenklassifikationssystemen nach Subkategorientypen
Resultate Die kleineren, blau gefärbten Rechtecke zeigen, dass die DRG-Systeme (APR, AR, IR, AP) insbesondere im medizinischen Bereich z. T. ähnliche Gruppierungskonzepte aufweisen. Am ähnlichsten sind sich in dieser Hinsicht AP und APR sowie IR und APR.
Im chirurgischen Bereich sind bei AR sowie bei AP ebenfalls einige Gemeinsamkeiten mit APR zu erkennen, ansonsten aber zeigt sich, dass die chirurgischen Basis-DRGs tendenziell unterschiedlicher konzipiert sind als die medizinischen Basis-DRGs. Den grössten Unterschied innerhalb der DRG-Systeme ergeben die Vergleiche der chirurgischen Basis-IR-DRGs mit den chirurgischen Basis-DRGs der übrigen DRG-Systeme.
Schlussfolgerungen Aus der Studie geht hervor, dass sich die betrachteten DRG-Systeme z. T. deutlich unterscheiden. Gruppierungsresulate aus verschiedenen Systeme lassen sich nur schlecht miteinander vergleichen. Bezüglich der Wahl eines DRG-Systems bedeutet dies, dass man sich nicht nur für einen Lizenzgeber und ein Zusammenarbeitsmodell zu entscheiden hat, sondern gleichzeitig auch für eine bestimmte Art der Sicht auf die klinischen Behandlungen.

*

Literaturhinweis Die Formel zum Fraktionierungskoeffizienten, weitere Arten der Visualisierung sowie Gegenüberstellungen von einzelnen Basis-DRGs werden in der Studie «Paarweise Vergleiche von Patientenklassifikationssystemen» präsentiert.
Abb. 1:
Titel der Studie
Wolfram Fischer:
Paarweise Vergleiche von Patientenklassifikationssystemen
Basis-DRGs, Fraktionierungskoeffizient und
Belegungsdiagramme zur Beurteilung der relativen
klinischen Homogenität von DRG-Systemen

In dieser Studie werden Ansätze vorgestellt, die es ermöglichen, Inhalte verschiedener Patientenklassifikationssysteme grafisch miteinander zu vergleichen. Sie können bei der Auswahl eines Patientenklassifikationssystems, beim Vergleich von Versionen verschiedener Jahre oder bei länderübergreifenden Vergleichen eingesetzt werden.

Wolfertswil 2005 (ZIM): 51 S. / 30 x 21 cm / 31 Tab. und meist farbige Abb.
ISBN 978-3-9521232-9-4
/ SFr. 16.00 / € 16.00

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    CH-9116 Wolfertswil (SG), Steigstrasse 12, Schweiz
    E-Post: , Tel: 0041 71 3900 444

     
     
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    Fundstelle = http://fischer-zim.ch/streiflicht/Fraktionierungskoeffizient-0511.htm
    ( Letztmals generiert: 22.07.2015 )